Nach ihrer Rede zur Lage der Union am Mittwoch, stellte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen heute offiziell die neuen Klimaziele der EU für 2030 vor: anstatt wie bis jetzt angedacht 40%, sollen nun 55% Treibhausgasemissionen eingespart werden. Diese Pläne sehen auch einen neuen Markt für Kohlenstoffbindung in der Land- und Fortwirtschaft vor. Der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im Europäischen Parlament Norbert Lins äußert sich zweigeteilt zu den Vorschlägen:
„55% sind ambitioniert und nicht zu unterschätzen und meines Erachtens das Höchste der Gefühle für eine sozial- und industrieverträgliche Klimapolitik. Gleichzeitig bietet es auch gewisse neue Marktmöglichkeit und Chancen für bestimmte Sektoren. Die Speicherungskapazitäten der Land- & Forstwirtschaft werden ausschlaggebend sein für den Erfolg der Erhöhung.
Ich bewerte es als positiv, dass die Kommission damit den Weg für neue Einkommensmöglichkeiten für Landwirtinnen und Landwirte ebnet. Somit werden Klimaschutz, Ernährungs- und Einkommenssicherheit gleichzeitig gefördert und machen die Landwirtschaft fit für den Klimawandel.
Bei der Ausgestaltung muss allerdings auf marktbasierte Lösungen geachtet werden und kein Bürokratiemonster geschaffen werden. Zudem sollte dies nur eine zusätzliche Möglichkeit für Landwirte sein und nicht im Ordnungsrecht verankert werden.
Wenn nicht jetzt wann dann - geben wir der Landwirtschaft die Anerkennung, aber vor allem einen gesetzlichen Rahmen und die finanziellen Mittel für ihren Beitrag zum Klimaschutz.“